Malve

Beschreibung und Standort

Die Wilde Malve, auch bekannt als Große Käsepappel, gehört zur Familie der Malvengewächse. Sie gedeiht bevorzugt an sonnigen, trockenen und nährstoffreichen Standorten. Mit einer festen Pfahlwurzel verankert, übersteht sie die Winter in unseren Breiten problemlos. Die meisten Pflanzen sind zweijährig.

 

Erscheinungsbild

Von Mai bis September schmückt sich die Wilde Malve mit zahlreichen großen Blüten, die meist paarweise an der Pflanze stehen. Diese attraktive Gartenpflanze kann eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen und ist eine Zierde für jeden Garten.

 

Traditionelle Nutzung

Der Tee aus den Blüten und Blättern der Wilden Malve, auch Käsepappeltee genannt, ist ein bekanntes Hausmittel bei Erkältungen. Der Name „Käsepappel“ leitet sich von den Samen ab, die an kleine Käselaibe erinnern. In Notzeiten wurde aus den Samen ein stärkender Brei („Papp“) gekocht, um kränkelnde Kinder aufzupäppeln.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

 

Die Wilden Malve enthält:

- **Schleimstoffe**

- **Flavonoide**

- **Gerbstoffe (wenig)**

- **Anthocyane** (in den Blüten, wie Malvidin und Delphinin)

 

Ihre heilenden Eigenschaften sind vielfältig:

- **Reizlindernd**

- **Adstringierend**

- **Entzündungshemmend**

 

Anwendungen

Der Tee aus den frischen Blüten und Blättern findet Anwendung bei:

Gastritis, Reizmagen, Trockenem Reizhusten, Magen-Darm-Geschwüren, Entzündungen der Mund-, Rachen- und Darmschleimhaut, Heiserkeit, Kehlkopfkatarrh, Entzündungen der Luftröhre und Bronchien

Achtung: Rotbraun gefleckte Blätter sollten entsorgt werden, da sie vom Malvenrost befallen sind.

 

Hinweise zur Anwendung:

Bei der Einnahme von schleimbildenden Heilpflanzen wie der Wilden Malve ist eine Woche Kur gefolgt von einer einwöchigen Einnahmepause ratsam, um die optimale Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.

Unterschied zu anderen Malvenarten

Im Lebensmittelhandel findet man oft Malventee aus Hibiskusblüten (Hibiscus sabdariffa). Die Stockrose (Alcea rosea), ebenfalls zu den Malvengewächsen gehörend, enthält zwar ähnliche Inhaltsstoffe, hat jedoch einen geringeren Schleimgehalt. Die Kleine Malve (Malva neglecta), auch Weg-Malve genannt, bevorzugt stickstoffreichen Boden und wächst oft in Stallnähe oder bei Komposthaufen. Sie kann bis zu 60 cm hoch werden und ist als ganze Pflanze nutzbar, auch wenn sie einen hohen Nitratgehalt hat und daher nicht in Übermengen verzehrt werden sollte.

 

Kulinarische Nutzung

Die Wilde Malve verzaubert mit ihren frischen Blüten und Blättern jedes Gericht. Da durch Trocknung ein Teil der wertvollen Schleimstoffe verloren geht, sollten möglichst frische Pflanzenteile verwendet werden.

Die Wilde Malve ist nicht nur eine Augenweide im Garten, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze und Bereicherung für die Küche. Ihre Vielseitigkeit macht sie zu einem unverzichtbaren Begleiter in der Kräuterapotheke.